Baby-Shiatsu? Was ist das? Das werden sich wohl so einige denken. Wenn ich Glück habe, wissen die Leute, was Shiatsu ist (siehe auch Shiatsu). Aber Baby-Shiatsu? Dabei ist es so toll für Dein Baby.
Shiatsu bedeutet Finger-Druck. Und auch beim Baby wird mit Druck behandelt. Baby-Shiatsu ist eine Kombination aus westlicher Theorie der Kindlichen Entwicklung und dem fernöstlich-japanischen Verständnis über die energetische Entwicklung der Meridiane (Energie-Leitbahnen).
Das Baby bleibt angezogen und daher kann Baby-Shiatsu auch zwischendurch und überall ausgeführt werden.
Berührung unterstützt die emotionale Entwicklung
Es ist mitterweile wisschenschaftlich erwiesen, dass Berührung wichtig für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden ist. Bereits Embryos reagieren auf Berührungsimpulse, sind sie doch konstant von warmer Berührung umgeben. Frühgeborene legen eher an Gewicht zu, wenn sie regelmässig berührt und massiert werden. Eine Erkenntnis die auf Frühgeborenenabteilungen genutzt wird.
Babys und Kinder, die viel Berührung erfahren, die geknuddelt und umarmt werden entwickeln eine stabilere Basis fürs Leben. Sie sind emotional belastbarer und ausgeglichener. Zudem ist die Haut mit dem Tastsinn unser grösstes Sinnesorgan, mit dem wir die Welt wahrnehmen. Sinneseindrücke, die ein Baby sammelt, werden gespeichert und bestimmen in irgendeine Art und Weise das spätere Leben mit.
Nähe spüren
Was gibt es schöneres als Zeit mit Mama und Papa zu verbringen. Babyshiatsu kann leicht erlernt werden (Baby-Shiatsu-Gruppenkurs in Winterthur). Zuhause kann man dann in Ruhe die Lieblingsbehandlung selbst ausführen. Am Anfang sind es achtsame Berührungen. Das Baby verfolgt aufmerksam unser Tun. Durch Blickkontakt und Kopfwegdrehen kann es uns signalisieren, wenn es keine Lust mehr hat. Später begleiten gluggsende Laute unsere Druckmassage. Oder es stuppst uns mit dem Fuss an und zeigt uns, dass es jetzt lieber die Fussmassage möchte. Je älter das Baby wird, desto spielerischer kann man die Shiatsu-Sequenz gestallten. Vielleicht können wir mal einen Ball einsetzten oder das Baby in der "Hängematte" schaukeln lassen. Immer jedoch sind es die Berührung und das intensive Miteiander, die diese Minuten des Tages so wertvoll machen.
Tiefenwahrnehmung unterstützen - Körper kennenlernen
Babys haben in der Gebärmutter keine Grenzen erfahren. Sie waren eins mit sich und der Mutter. Harmonisch schwebend, gewärmt und genährt. In unserer Welt müssen sie sich erst zurecht finden. Sie müssen mit den Herausforderungen der Nahrungsaufnahme und der Verdauung klar kommen. Die Temperatur muss reguliert werden. Es kommen so viele Sinneseindrücke auf sie zu. In den ersten Wochen und Monaten ist das Baby damit beschäftigt seinen Körper kennen zu lernen. Durch die Tiefenwahrnehmung wird unsere Körperwahrnehmung beeinflusst. Das Gehirn wird durch spezielle Rezeptoren informiert, was im Körper los ist oder wie die Körperteile zueinander stehen. Wir erhalten z.B. Informationen über Anspannung und Entspannung und wo sich welche Körperteile befinden. Durch die Nervenzellen erhält das Gehirn jede Sekunde Informationen, aus denen es die Wichtigen herausfiltern muss. Zu lernen, welche Informationen wichtig sind und welche nicht schult die Konzentration.
Durch den sanften Druck im Babyshiatsu erreichen wir die Tiefenwahrnehmung und können das Baby dabei unterstützen seinen Körper und seine Grenzen wahrzunehmen.
Alltagshilfe bei kleine Wehwehchen
Eine Handmassage bei Babys wird in Japan dazu eingesetzt um quengelige Kinder zu beruhigen. In der Mitte der Handfläche hat es einen Punkt, der eine ausgleichende und beruhigende Wirkung hat. Es gibt den Punkt Dickdarm 4, der Babys beim Zahnen unterstützt. Durch eine Bauchmassage kann man die Verdauung beruhigen und durch den richtigen Druck auf dem Steissbein kann man das Baby bei Loslassen unterstützen. Finden wir es nicht selbst angenehm eine Fussmassage zu bekommen? Und wer weiss nicht um die beruhigende Wirkung, wenn man Babys über den Rücken streicht. Es gibt sogar einen "Griff", der Babys zum schlafen bringen soll (hat leider bei mir nicht funktioniert).
Babyshiatsu basiert nicht darauf, einzelne Punkte zu drücken. Zudem reagiert jedes Baby anders. Der ein oder andere Tip eignet sich allemal für den Hausgebrauch und den Alltag mit Baby.
Die Mitte finden
Die Mitte zu finden ist eine Aufgabe in den Anfangswochen. Auf dem Rücken liegend hat das Baby schon bald seine Stabilität gefunden. Es kann den Kopf mittig halten. Die Hände kommen vor der Brust (vor der Mitte) zusammen. Eine stabile Mitte ist die Grundlage dafür, die Mitte überschreiten zu können. Dies passiert schon bald mit sämtlichen Drehbewegungen und auch, wenn eine Hand vor dem Körper zur anderen Seite, also über die Mitte greift. Doch nicht nur für die körperliche Entwicklung ist die Mitte wichtig. Nicht nur unser Gleichgewichtssinn sorgt für unser Gleichgewicht. Auch innerlich in der Mitte zu ruhen und diese unter Stress halten zu können ist eine wünschenswerte Eigenschaft. Lebt doch ein ganzer Industriezweig davon, Menschen wieder zu ihrer Mitte -ins Gleichgewicht- zu bringen. Ist es nicht eine tolle Grundlage für ein Kind, wenn es seine Entwicklung auf einer stabielen Mitte aufbauen kann?
Weitere Infos
Weitere Infos unter Babyshiatsu
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