Was hat Energie mit Aufmerksamkeit zu tun

Energie folgt Bewustsein oder wo Bewustsein ist, fliesst Energie

 

Gestern war ich bei einem Yoga-Workshop, der sich mit Pawan Mukta Asana, kurz PMA beschäftigt hat. PMA wird auch als Akupunktur ohne Nadeln bezeichnet. Das war eigentlich auch die Überschrift, die mich angesprochen hat. Akupunktur hat ja immer etwas mit Meridianen zu tun und diese gehören bekanntlich zum Shiatsu. Mit Meridianen und Shiatsu hatte der Kurs letztendlich recht wenig zu tun auch wenn er trotzdem toll war.

 

Vielleicht fragst Du Dich, was Yoga jetzt im Shiatsu-Blogg zu suchen hat. Eine Intention dieser speziellen Übungsreihe (neben vielen anderen) ist es, den Energiefluss im Körper anzuregen, bzw. Blockaden aufzulösen.

 

Natürlich kannst Du auch gern in eine Shiatsu-Behandlung kommen, die ja auch den Energiefluss in Harmonie bringt. Einige dieser Übungen sind jedoch so einfach und überall durch zu führen, dass Du auch selbst Deinem Energiefluss auf die Sprünge helfen kannst.

 

Nadis, Prana, Meridiane, Ki/Qi

 

Das System der Meridiane die im Shiatsu bekannt sind, kommt ursprünglich aus der TCM (Traditionell Chinesische Medizin). In der indischen Tradition des Yogas (und soweit ich weiss auch im Ayuverda) sind die Nadis bekannt, die unter anderem für die Verteilung von Prana zuständig sind.

 

Wenn also Prana / Qi nicht durch die Nadis / Meridiane fliessen kann, entstehen Blockaden. Wo Blockaden entstehen, Energie sich staut und nicht mehr fliessen kann, entstehend Beschwerden und Krankheiten.

 

Im Westen haben wir das Lymphsystem. Wenn das nicht mehr fliessen kann, ist zum Beispiel unser Immunsystem beeinträchtigt, arbeitet nicht mehr gut und wir fangen uns jede Erkältung in unserer Umgebung ein.

 

Im östlichen wie im westlichen Gesundheitsverständnis sind es Stress, schlechte Körperhaltung, fehlende und zu einseitige Bewegung und schlechte / unausgewogene Lebensgewohnheiten die unseren Energiefluss behindern. Bemerkbar machen sie sich durch Steifheit, Verspannungen, Verdauungsbeschwerden, kleine funktionelle Beschwerden. Wenn diese Beschwerden dann chronisch werden, müssen wir damit rechen, das Gelenke oder Organe irgendwann nicht mehr richtig funktionieren.

 

Die gute Nachricht

Die gute Nachricht ist, dass Du sehr viel selbst tun kannst um den Energiefluss in Gang zu bringen und Deine Gesundheit zu stärken (ja genau, zum Shiatsu gehen). Du musst nicht mal das ganzes Leben umkrempeln um das zu tun. Ein Anfang wäre, etwas mehr bewusste Bewegung in unseren Alltag bringen. Dies hilft die Energie zu Bewegen. Wenn sich etwas bewegt, dann lösen sich Blockaden (wie bei einer Lawine oder wenn ein Staudamm bricht).

 

 

Wenn Du diese Bewegungen dann auch noch mit Aufmerksamkeit und Achtsamkeit ausführst, kann sich Dein Geist beruhigen und ist im Jetzt.

 

 

 

Die Übungen des PMA werden langsam und in voller Aufmerksamkeit durchgeführt. Einige dieser Übungen haben wir in unseren Hiron-Kursen gemacht (Hiron = Shiatsu-Meister der Ko-Schule / Zürich) ohne zu wissen, das sie zu einem Yogasystem gehören.

 

 

Eine wunderbare Übung zum Energie und Kreislauf anregen kannst Du gerade schon morgens im Bett machen. Das ist das Zehenbeugen und -strecken.

 

 

Bringe die Wahrnehmung in die Füsse, es bewegen sich nur die Zehen. Beim Einatmen werden die Zehen gespreitz, bzw. zum Körper hin gezogen. Beim Ausatmen werden die Zehen eingerollt als wollte man ein Stock damit halten (alle Übungen 3-10x).

 

 

Danach kommt das Fussgelenk an die Reihe. Die Füsse werden beim Einatmen nach vorne gestreckt und beim Ausatmen angezogen. Achtung, es bewegt sich nur das Fussgelenk.

 

Als nächstes kreisen die Fussgelenken. Die Fersen bleiben am Boden während Du beide Füssen gleichzeitig nach rechts drehst. Ausatmen beim „abwärtsbewegen“, Einatmen beim Aufwärtsbewegen, danach Richtungswechsel nach links. Die nächste Stufe ist, die Füsse zueinander zu drehen also in die Gegensätzliche Richtung, die grossen Zehen treffen sich zwischen durch.

 

Abgesehen von allen unten aufgeschrieben Vorteilen, helfen diese Übungen auch Wärme in kalte Füsse zu bringen.

 

 

Ähnliche Übungen können wir mit den Händen machen. Das geht eben so gut im Bett, wie auch zwischendurch im Büro.

 

 

Beginne bei den Fingern. Strecke die Arme nach vorne, die Handflächen schauen nach unten. Beim Einatmen Strecke/Spreize die Finger und beim Ausatmen mache dann eine Faust in der der Daumen innen liegt.

 

Wichtig auch hier das die Achtsamkeit bei der Übung in der Hand und beim Atem ist. Es bewegen sich nur die Finger ohne Handgelenk.

 

 

 

Bei der nächsten Übung bewegt sich nur das Handgelenk. Die Finger sind gestreckt. Beim Einatmen beugst Du die Hand nach oben. Die Handflächen schauen nach vorne. Beim Ausatmen zeigen die Finger nach unten. Die Arme sind während der Übung gestreckt.

 

 

Danach kreise die Fäuste, bewegen also wieder das Handgelenk. Mache eine Faust, der Daumen ist innen, die Finger schauen nach unten. Kreise mit beiden Fäusten im Uhrzeigersinn, Einatmen wenn sich die Fäuste nach oben bewegen, Ausatmen wenn sie nach unten gehen. Richtungswechsel.

 

Die nächste Stufe ist das Zueinander kreisen. Jede Hand hat die eigene Richtung. Aufmerksamkeit wieder auf den Atem und Richtungswechsel nicht vergessen.

 

Energie ist Beweglichkeit ist Energie

 

All diese Übungen fördern die Beweglichkeit in den Gelenken und das hilft der Energie fliessen zu können. Durch die „Pumpbewegungen“ verbessert sich der Blutfluss und auch die Lymphe können ihre Arbeit besser erledigen. Viele Meridiane und Nadis beginnen in den Nagelfalzen der Finger und Zehen, auch hier verbessert sich der Energiefluss.

 

Das war natürlich nur ein kleiner Ausschnitt aus dem Übungen. Gelenke allgemein sind wichtig in der östlichen Medizin, da dort häufig Engpässe für den Energiefluss sind und dort Emotionen abgespeichert werden. Positive wie Negative was sich wieder auf unser Allgemeinbefinden auswirkt. Die Bewegungen helfen also nicht nur die Gelenken beweglich zu halten, sie helfen auch, Emotionen "abfliessen" zu lassen.

 

Ich finde es wichtig das wir wieder lernen Energie dort hin zu bringen wo wir sie haben wollen. Das wir mit der Aufmerksamkeit bei dem sind was wir machen. Wenn ich koche, koche ich, wenn ich Esse esse ich und mache mir vielleicht noch Gedanken über das Essen, das vor mir auf dem Teller liegt. Wenn ich im Shiatsu bin, dann bin ich DA, in meinem Körper. Wenn ich statt dessen im Kopf meine Einkaufsliste durchgehe und mir überlege was ich morgen koche, ist die ganze Behandlung nur halb so wirkungsvoll. Das gilt aus der Sicht der Behandlerin wie auch als Empfangende. Durch unseren Lebensstil sind wir es jedoch gar nicht mehr gewohnt uns auf das zu konzentrieren an dem wir dran sind. Multitasking ist in und das Handy liegt immer in Griffweite.

 

Diese Übungen stärken Deine Wahrnehmung wenn Du „DA“ bist während Du sie ausführst. Da wo Bewusstsein ist, beginnt Energie zu fliessen. Da wo Energie fliesst haben es Blockaden schwer.

 

 

Wenn Du Deine Energie während einer Shiatsu-Behandlung ins fliessen bringen willst, oder mehr über die PMAs erfahren möchtest, melde Dich bei mir.