Rückzug und die Entdeckung der Weiblichkeit

Ich gebe zu, ich lasse mich gerade sehr in meinem Umfeld inspirieren. Weiblichkeit begegnet mir gerade überall. Doch was bedeutet Weiblichkeit? Weich, sanft, nährend, langsam, bedacht, zurückgezogen? Nach Yin und Yang ist Yin das weibliche Prinzip. Demnach ist Yin dunkel, Nacht, Mond, inaktiv, zurückgezogen. Passenderweise nähern wir uns bei den Jahreszeiten ja gerade dem grossen Yin. Dem Winter, dem Wasser-Element. Auch im Wasserelement geht es um Rückzug (der im Herbst-Metallelement stattfindet) und das In-Sich-sammeln. Wenn man den Vergleich mit der Natur nimmt, hat sich der Baum von allem getrennt, was er nicht braucht. Er zieht all seine Kräfte ins Innere um dann im Frühjahr wieder zu wachsen.

Weiblich ist also zurückgezogen, sich sammeln, sich nährend. Dem gegenüber steht mit dem Yang das Männliche. Die Sonne, das Licht, Aktivität, Bewegung, nach Aussen gehen, kraftvoll, schnell.

Wenn man sich nun diese männlichen und weiblichen Atribute und Zuordnungen anschaut, fällt schnell auf, dass das Männliche in unserer Gesellschaft dominiert. Da muss man gar nicht weit über den eigenen Tellerand schauen.

Gerade wir Mütter müssen noch SCHNELL dies und das machen, noch SCHNELL die Kinder irgendwo hin bringen, Organisieren, machen und tun und abends wenn dann Ruhe wäre fällt uns auch noch eine Aktivität ein, die wir machen könnten, die wir dann noch SCHNELL erledigen. Und wenn wir auch noch Karriere machen wollen, müssen wir uns mit Ellenbogen durchsetzten um mit all den Männern mithalten zu können. Oder hast Du schon einmal eine Frau gesehen, die langsam Karriere gemacht hat.

Eine andere Seite der Frau ist es, für sich selber einzustehen und wenn sie es will, auch die Power haben um aufzustehen und zu Kämpfen. Oder denk an Frauen, die ihre Kinder beschützen. Da ist fertig mit Sanftheit - da kommt die Löwin zum Vorschein.

Ich möchte Dich einladen, Dich einmal bewusst mit Deiner Weiblichkeit zu beschäftigen. Nimm Dir im Alltag öfter Zeit für Dich, Dich selbst zu spüren, Dich zu sammeln und zu nähren. Wie oft machst Du Dinge, die Dir wirklich Spass machen und Dir Kraft geben? Wenn Du Dir Zeit für Rückzug und Ruhe gönnst, dann hast Du auch mehr Kraft. Du hast mehr Energie in Deinem Alltag. Dem Weiblichen wird ja auch das Nähren zugeordnet (die nährende Mutter / Mutter Erde). Um andere Nähren zu können, musst Du selbst gut genährt sein. Wie willst Du andere nähren wenn Du selbst nichts hast.

Eine kleine Übung

In einem Kurs, den ich gerade mache, haben wir eine Meditation bekommen, in der wir uns mit unserem Uterus verbinden. Ganz ehrlich, bist Du schon mal auf die Idee gekommen, Dich mit Deinem Uterus zu verbinden? Ich nicht - warum eigentlich nicht. Es ist ein Ort weiblicher Kraft. Ein urweibliches Organ, das nur wir Frauen haben.

Weisst Du eigentlich wo genau die Gebärmutter ist?

Ich lade Dich ein, Dich bequem hinzusetzten oder zu legen. Atme ein paar mal weich bis tief in den Bauch und lege dann die Hände auf Deine Gebärmutter. Atme ruhig zu Deinen Händen hin. Du kannst ja einfach mal kurz Hallo sagen und mal reinspüren. Wie fühlt es sich an, da wo Deine Hände liegen, da wo der Uterus ist? Warm, kalt, weich, hart? Nimm es wahr, ohne etwas zu bewerten.

Das ist schon die ganze Übung. Nimm Dir 5 - 10 Minuten Zeit dafür und schau, ob sich über die Zeit etwas verändert.

Das älteste Orakel von Griechenland, das der Grossen Mutter Erde, des Meeres und des Himmels geweiht war, wurde Delphi genannt, von Delphos: Gebärmutter“ (Barbara Walker, das geheime Wissen der Frauen)

Ich persönlich glaube ja, das viele Menstruationsprobleme damit zu tun haben, wie wir unsere Weiblichkeit, unser Frau-sein wahrnehmen. Bzw. wie es die Gesellschaft wahrnimmt. Wenn Du Dich ab heute öfter mit Deiner Weiblichkeit und dadurch mit Deinem Selbstwert beschäftigst, Dir Zeit nimmst, Dich selbst zu nähren, verändert sich bestimmt auch etwas an Deinen Menstruationsbeschwerden (falls Du, wie etwa 60% aller Frauen, welche hast). Hast Du gewusst, dass die Menstruation auch Mondzeit genannt wird? Der weibliche Mond eben. Und wie der Mond sind auch wir Frauen zyklisch.

Für mich ist übrigens Shiatsu eine Behandlungsart, die viel Weiblichkeit enthält. Die Berührungen sind weich (ok, nicht immer), nährend und gehen in die Tiefe. Du hast eine Stunde Zeit für Dich, einen Rückzugsort, während Du Dich mit Deinem Körper verbinden kannst.

Melde Dich gern bei mir für einen Termin, wenn Du es ausprobieren willst.