Weiterkommen oder Stehen bleiben - Die Hüfte

Kennst Du das? Du würdest Deinem Gegenüber am liebsten ans Bein treten? Oder weglaufen, anstatt Dir diese Person und das Gerede noch länger antun zu müssen? Und doch bleibst Du. Bleibst still, bleibst stehen.

 

Emotionen wie Wut und Stress, werden in der Hüfte abgelagert. Sozusagen die emotionale Müllhalde des Körpers. Alles was wir nicht mehr brauchen, aber nicht entsorgen wollen, stellen wir dort ab. Da ist es aus den Augen aber doch noch da. Wie im Keller (oder Estrich). Wenn wir dann in unsern Keller kommen und alles wiedersehen, überlegen wir kurz, wann wir Zeit haben da mal endlich auszumisten. Sobald wir dann wieder in unserer gemütlichen Wohnung sind, sind die Gedanken daran auch schon verschwunden. Was Du in Deinem Körper nicht wahrnehmen willst, Emotionen, werden mal eben in den Gelenken abgespeichert. Da hängen sie dann und blockieren den Energiefluss.

 

Unsere Hüfte hält uns buchstäblich im Gleichgewicht. Falsche Haltung (physisch wie psychisch), Fehl- oder Überbelastungen bringen uns aus dem Gleichgewicht. Wir sind dann irgendwie schief. Als Zweibeiner sind wir leicht vom Umkippen bedroht, wenn wir nicht in der Lage sind unser Zentrum aufrecht zu erhalten. Dieses Bewusstsein wird vom Galleblasen-Meridian gestützt, durch seine Verbindung von Hüften und Kreuzbein.  

Oder um noch mal zur Einleitung zu kommen. Anstatt hinzusehen und/oder weg zu laufen, bleiben wir. Kneifen die Po-Backen zusammen oder sitzen Probleme aus. Verschwinden sie deswegen? Vielleicht. Aber es war keine bewusste Entscheidung oder bewusstes Handeln.

 

Hüftprobleme haben deshalb oft mit der Angst vor Veränderung zu tun. Oder damit Entscheidungen zu treffen. Angst vorm Weiterkommen. Sie zwingen uns zum Stehen bleiben.

Wenn man sich die grossen Hüftknochen bildlich vorstellt, fällt eine weitere Bedeutung auf. Sie sind wie eine Schale um unsere Geschlechtsorgane und unseren Unterbauch. In der Schwangerschaft, sind sie wie eine Wiege, die den Unterkörper zusammenhält. Gleichzeitig ist sie dann so flexibel, dass ein Baby darin Platz hat.

 

Bei den ausserordentlichen Gefässen (besondere Meridiane), haben wir das Gürtelgefäss. Das ist der einzige Meridian, der horizontal durch den Körper fliesst. Er hält die Mitte zusammen. Du kannst es Dir ähnlich wie ein Korsett vorstellen (nur das es nicht die Luft abschnürt). Das Gürtelgefäss ist mit allen Meridianen und ausserordentlichen Gefässen verbunden. Somit stützt es nicht nur unsere Mitte und die Hüfte, sonder es stellt auch Verbindungen im ganzen Körper her.

 

Von den klassischen Meridianen fliesst der Blasenmeridian durch die Hüfte, bzw. über das Kreuzbein. Die Punkte, die wir von ihm haben, sind entweder hilfreich um die Wirbelsäule zu stützen, also bei Rückenbeschwerden, oder sie helfen bei Beschwerden in den Beinen. Was wieder die Bedeutung der Hüftgelenke für den Energiefluss vom Oberkörper in die Beine und umgekehrt zeigt.

 

Der Nieren, Magen und Milzmeridian, verlaufen durch den Unterbauch, über oder ums Schambein herum in das Bein. Ihre Punkte, die wir im Hüftbereich finden, sind unterstützend für Dickdarm und Blase (oder eben deren Beschwerden) oder haben einen Bezug zu unseren Geschlechtsorganen und deren Aufgaben und Problemen. Zudem sind sie für die Verteilung von Blut (Milz) und Energie zwischen unterem Rumpf und den Beinen zuständig. Probleme einer schlechten Beckendurchblutung und Energie-Stagnation können z.B. Probleme im unteren Rücken und gynäkologische Probleme sein. Auch Verspannungen im Beckenbereich bringen weiteren Ärger mit sich. Sicher hast Du schon vom Iliopsoas oder dem Ischias gehört? Auch diese verursachen Probleme, wenn sie nicht so arbeiten können, wie sie eigentlich sollten oder wollen, weil sie durch Verspannungen oder Fehlstellungen blockiert werden.

 Der Gallenblasen-Meridian läuft über unseren Hüftknochen und hat im Po-Muskel einen wichtigen Punkt für die Energieverteilung zwischen oben und unten. Ein Zuviel oder Zuwenig ist in beiden Körperhälften nicht gut.

Wie kannst Du Deine Hüfte unterstützen

Räum auf. Schau Dir Deine Emotionen an. Welche davon räumst Du gerne in den Keller. Welche Deiner Einstellungen, Vorstellungen vom Leben oder «das-macht-man-doch-so-Gedanken» hindern Dich am vorwärtskommen?

 

Bewegung hilft, die Hüft-Energie zu stärken. Auch Emotional. Eigentlich logisch. Durch ständiges Sitzen entsteht  immer ein Knick. Kennst Du das, wenn Du einen Gartenschlauch hast und den Abknickst? Das Wasser staut sich.

 

Eine tolle Übungen, die Du gut selber machen kannst, ist die Schmetterlingsübung aus dem Yoga. Sitz auf den Boden, Deine Fusssohlen berühren sich. Jetzt umfasst Du Deine Fussknöchel und fängst an mit Deinen Knien zu wippen (ich bin mir sicher, auch auf You-Tube wirst Du Anleitungen finden). Wenn Du das einige Minuten gemacht hast, kannst Du ein Bein hochnehmen. Also in Deine Arme und wie ein Baby wiegen. Danach die Seite wechseln. Das sind gute Übungen, die die Hüftgelenke öffnen und so die Energie wieder fliessen lassen. Auch Bauchtanz, bzw. das «Schütteln» hilft, verhockte Energien zu lösen und entspannt. Damit Deine inneren Organe gestützt sind und am Platz bleiben, lege ich Dir Beckenbodentraining ans Herz. Das fördert zudem die Durchblutung und wo es fliesst entsteht keine Stagnation.

 

Hast das Gefühl, da hängt noch mehr? Melde Dich gern für eine Shiatsu-Behandlung bei mir.