Rückzug - Weisheit des Winters

Stärke das Yin, das Wasser, den Winter

Die Winterzeit war eine Zeit des Rückzugs, des Regeneirerens und Ausruhens. Eine Zeit der Innenschau. Wenn wir wieder einen Blick in die Natur werfen, ist alles still und zurückgezogen. Der Baum hat sich von allem befreit, was ihn im Winter belastet hätte. Er hat die Blätter abgeworfen und sich selbst zurückgezogen. Jetzt harrt er geduldig den Winter um im Frühling dann wieder zu spriessen.

Dem Wasserelement wird der Winter zugeschrieben. Das Wasserelement steht für Rückzug und Innenschau. Es ist das grosse Yin. Yin ist die weibliche, dunkle, stille, reflektierende, langsame Seite. Im gegensatz zum männlichen, starkten, aktiven, lauten Yang (der Sommer ist das grosse Yang).

Aber nicht nur im Wissen der TCM ist der Winter eine Zeit des Rückzugs, die zelebriert werden darf. Gerade in den alpländischen Regionen ist der Rauhnachtsbrauch weit verbreitet. Diese 12 Nächte jenseits der Zeit (Ausgleich zwischen Mondjahr und Sonnenjahr) wurden / werden bewusste genutz zum Rückzug und zur Reinigung. Es gibt Bräuche, in denen das Alte ausgetrieben wird und wieder andere, die das Neue willkommen heissen. Es wird im Haus geräuchert und (vorher) gereinigt (während den Rauhnächten soll die Arbeit ruhen). Es es ist eine Zeit in der man sich mit dem Leben und Sterben auseinander setzt. Eine Zeit der Langsamkeit, der Tradition aber auch des Beisammenseins. Eine Zeit in der Geschichten erzählt werden. Eine Zeit der Rituale, die wir, gerade in den Gross-Städten nicht mehr wahrnehmen.

 

Trotz oder gerade wegen dem Trubel in der Vorweihnachtszeit mit all den Anlässen, Terminen, Einkaufsstress, Familienstress, Jahresabschluss-Stress und mancherorts Überbeleuchtung ist es wichtig, dass wir uns Zeit für uns nehmen. In die Stille kommen, uns auf dem Sofa einkuscheln, einen Tee trinken oder ein warmes Bad nehmen.

Nimm Dir die Zeit für einen Jahresrückblick. Was war gut, was vielleicht nicht so. Was willst Du ändern und was darf so bleiben wie es ist. Geh nach Innen, spüre in Dich hinein. Natürlich ist auch die Zeit für Pläne. Was willst Du für das nächste Jahr. Und ich meine jetzt nicht diese Neujahrsvorsätze, an die sich die meisten nach 2 Wochen nicht mehr erinnern. Tief in Dir drin. Was wünschst Du Dir fürs neue Jahr. In der Ruhe kann der Samen keimen, um dann im Frühjahr ans Licht zu wachsen.

Es wäre einfach, jetzt nur Meditation zu nennen. Es ist jedoch tatsächlich so, das Meditation eine effektive Möglichkeit ist, uns nach Innen zu verbinden. Es ist aber nicht jedefraus Sache, sich still hinzusetzten und nichts zu denken.

 

Hast Du schon einmal eine Hör-Meditation gemacht. Mach Dir eine ruhige Musik an. Am besten Meditations- oder Entspannungsmusik. Setzt Dich bequem hin. Erlaube Dir weich zu werden, lasse Deinen Atem fliessen. Höre dabei einfach der Musik zu. Wenn du weich und entspannt bist, fange an auf das "Nichts" zu hören. Nimm die Stille zwischen den Tönen wahr.

Diese Meditation kann man auch wunderbar mit Kopfhörern im vollen Zug machen.

Weich werden - den Körper spüren.

Setzt Dich bequem, nimm Dir Zeit. Lass Deinen Atem fliessen. Wenn er ruhig fliesst, erlaube Deinem Körper weich zu werden. Spüre in Deinen Körper, spüre die "harte Schale". Lenke Deinen Atem / Deine Aufmerksamkeit bewusst zu den harten Stellen und erlaube auch hier Deinem Körper weich zu werden. Oder anders - frage Deinen Körper, was er braucht (um weich zu werden). Höre auf die leisen Stimmen. Nimm den ersten Impuls wahr. Du wirst überrascht sein, was Dein Körper Dir sagt wenn Du zuhörst. Lass Dir Zeit, mach diese Übung ruhig öfter und erlaube Deinem Körper sein eigenes Tempo.

Rückenschmerzen können natürlich verschiedene Ursachen haben. Klar ist, dass sie uns im Alltag mehr beeinflussen als uns lieb ist. Vor allem Schmerzen im unteren Rücken werden oft den Wasser-Meridianen zugeordnet. Probier mal, ob Dir Wärme hilft und versuche im Winter die Füsse (Anfangs-/Endpunkte des Nieren- und Blasenmeridians), Fussgelenke und die Nieren warm zu halten. Wenn der Rücken doch mal schmerzt helfen folgende Übungen, die durchaus auch meditativ und langsam ausgeführt werden können. Übrigens funktionieren sie auch super morgens oder abends im Bett (die Ich-habe-gar-keine-Zeit-Ausrede funktioniert hier also nicht).

Leg Dich auf den Rücken und zieh die Beine an. Umschliesse Deine Beine als wenn Du Dich zu einem kleinen Päckchen machen willst. Nehme die Spannung im Rücken und Deinem Körper wahr. Spüre wo Du aufliegst. Dann fang an zu "Rollen". Seitwärts oder leicht nach vorne / hinten. Das ist wie eine Massage im unteren Rücken.

Hast Du schon etwas von der "Happy-Baby-Pose" gehört? Nein, die hat nichts mit Babyshiatsu zu tun, sie ist nur nach einer "Babystellung" benannt. Du liegst weiterhin auf dem Rücken. Jetzt winkelst Du die Beine an, streckst sie nach oben und greifst von Innen her Deine Füsse an der Aussenseite. Man könnte auch sagen, Du siehst aus wie ein Käfer der auf dem Rücken liegt und hälst dabei Deine Füsse (Du kannst auch einfach googeln, da bekommst Du ganz viele Bilder wie es aussehen soll). Wenn Du also in der Positon bist, nimm Deinen Atem wahr. Lass ihn bis in Deinen Bauch fliessen. Und auch hier kannst Du leicht seitwärts schaukeln. So wird der Rücken zusätzlich noch massiert.

Zum Abschluss kannst Du ganz entspannt auf dem Rücken liegen bleiben und in Deinen Körper hineinspüren.

Noch kurz zum Schluss - Du bist was Du isst

Ich bin davon überzeugt, dass unsere Essgewohnheiten ihren Beitrag zu Winterdepressionen beitragen. Versuch doch mal warm zu Frühstücken und weitestgehend einheimische, saisonale Sachen zu Essen. Die Natur hat sich schon was dabei gedacht, dass diese LEBENSmittel gerade jetzt für uns verfügbar sind.

Wenn Du Dir die Übungen lieber persönlich zeigen lassen möchtest, oder zur Entspannung und zum nach Innen lauschen gern eine Shiatsu-Behandlung erfahren möchtest, melde Dich gern für einen Termin bei mir. Wenn Du mehr über die Wandlungsphasen erfahren möchtes schau doch mal den  5 Element - Jahreszeiten - Workshop an.

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