Neue Wege gehen?

Viel Wissen der ursprünglichen «Medizin-Systeme» wurde über Beobachten erlangt. Die Menschen hatten noch Zeit, beobachteten die Natur, die Tiere, ihre Umgebung. Sie beobachteten, probierten aus und was eine Wirkung hatte wurde übernommen. Eine Beobachtung, die uns selbst in unserem Medienzeitalter noch auffällt ist, dass die Natur loslässt (und sich zurückzieht). Die Natur hat sich im Sommer völlig verausgabt. Hat gegrünt, geblüht, ist gewachsen, hat Früchte produziert. Jetzt da es kälter wird, zieht sich die Natur zurück. Sie besinnt sich auf das was wichtig ist und alles andere lässt sie los. Ja, die Blätter am Baum waren schön. Doch jetzt würde es zu viel Energie kosten, sie über den Winter zu bringen. Daher dürfen sie gehen um im nächsten Frühjahr neuen Triben Platz zu machen.

 

In der chinesischen Medizin, die den Ursprung des Shiatsus herstellt (auch wenn dieses aus Japan kommt), wird der Herbst dem Element Metall zu geordnet. Zu diesem gehören die Meridiane (Energiebahnen) Lunge und Dickdarm.

Diese haben mit Aufnehmen und Loslassen zu tun.

"Die Tätigkeit der Lunge besteht in der Aufnahme der reinsten, wertvollsten Komponente der Aussenwelt, des Ki des Universums. Der Dickdarm wirft alles aus Körper und Geist hinaus, was für den Lebensprozess des Individuums keinen weiteren Wert bestitzt." (Carola Beresford-Cooke).

Die Emotion des Metall Element ist die Trauer. Ja, loslassen kann schwierig sein. Es darf seinen Platz haben, dann auch zu trauern. Wenn jemand stirbt, ist das nicht immer ein freiwilliges Loslassen. Wir trauern um die Person, die wir verloren haben. Das ist ein wichtiger und nützlicher Prozess, der gelebt werden sollte.

Eine Entscheidung treffen! Loslassen um Platz für Neues zu schaffen

Im Alltag können wir entscheiden, etwas loszulassen.Loslassen – das kann sein, dass Du Deine Wohnung ausmistest und Dinge aussortierst, die nicht mehr zu Dir und in Dein Leben passen.

Das kann aber auch eine Angewohnheit sein, oder eine Ansicht, die Dir nicht mehr förderlich ist. Das ist ein Prozess, der nicht immer einfach und manchmal auch Schmerzhaft ist. Ebenso das Loslassen von Menschen in unserem Umfeld. Es geht um Bewusstwerden – was macht diese Angewohnheit / dieser Mensch mit mir? Ist sie förderlich für mich? Nein! Was will ich stattdessen in meinem Leben? Wie kann ich diese Angewohnheit loslassen und will ich sie durch eine Neue ersetzten?

 

Dem Dickdarm-Meridian wird die Haut zugeordnet. Die Haut als Grenze. Kann ich mich Abgrenzen? Wo ist meine Grenze. Wenn ich mir dessen Bewusst bin, kann ich auch besser schauen, was in mein Leben passt und somit wird das Loslassen leichter. Wenn Du nicht weisst, ob Du Dich gut abgrenzen kannst, überleg Dir mal, wie oft Du Ja sagst, obwohl Du lieber Nein sagen würdest.

Ganz offensichtlich beim Dickdarm-Meridian ist natürlich auch unsere Verdauung. Leidest Du oft unter Verstopfung? Frage Dich, wo Du nicht loslassen kannst.

Hast Du regelmässig Durchfall? Dann ist dir vielleicht alles zu viel und Du kannst nichts mehr aufnehmen.

Loslassen heisst auch Platz für Neues schaffen. Bereit sein, neue Wege zu gehen. Stell Dir dieses Bild vor. Du klammerst Dich mit aller Kraft an etwas fest, oder musst etwas festhalten, was Du eigentlich gar nicht mehr willst. Du hättest die Möglichkeit etwas tolles Neues zu bekommen. Aber Du kannst es nicht (an)nehmen, weil Du doch so viel festhalten musst.

 

Der Herbst lädt zu Rückzug und Innenschau ein. Eingekuschelt auf dem Sofa mit einer Tasse Tee. Ein gemütlicher Spaziergang im bunten Blätterwald. Zuhause sitzen und dem Regen lauschen. Nimm Dir Zeit und überlege, was Dir nicht mehr dient. Was willst Du loslassen? Wo willst Du Platz für Neues schaffen?

 

Es kann hilfreich sein, diesen Prozess im Aussen, z.B. mit einer Aufräum-Aktion in der Wohnung zu starten (wenn Du die Sachen, die Du nicht mehr brauchst im Internet verkaufst, kannst Du noch Dein Budget aufbessern. Ich finde den Gedanken schön, dass jemand an meinen «alten» Sachen noch Freude hat. Ausserdem schont es die Ressourcen.).

Nachdem Du so das Loslassen geübt hast, kannst Du im Innen weitermachen. Oft geht dieser Prozess Hand in Hand. Wie im Aussen so im Innen.

 

Ja es ist nicht immer leicht gewohnte Pfade zu verlassen und die eigene Komfort-Zone zu verlassen. Meistens lohnt es sich. Sich selbst und seine eigenen Grenzen wahrnehmen und anerkennen fördert ungemein das Wohlbefinden und Selbstvertrauen.

 

Shiatsu ist eine prima Methode, diese Prozesse zu unterstützen. Melde Dich gern bei mir, wenn Du auf Deinem Weg Unterstützung möchtest.

Wenn Du mehr über die «Metallzeit» erfahren willst und was diese mit Loslassen und Abwehrkräften zu tun hat, dann komm gern in unseren Yoga-Shiatsu-Workshop.